Liebe, Verrat, Missgunst, Neid und schließlich ein Happy
End. Das sind die Zutaten für einen Hollywood-Schmachtstreifen. Doch das Leben spielt
nicht so, nicht einmal annähernd. Ich meine das hässliche Entchen wird selten
zum wunderschönen Schwan, weil sie einfach nicht die Möglichkeit dazu hat ein
Schwan zu sein. Es liegt außerhalb ihres Horizontes. Weit außerhalb. Und der
Prinz wird niemals Aschenputtel heiraten, denn es gibt ja genug Prinzessinnen
auf der Welt, die vorher zum Zug kommen. Egal wie strohdumm sie sind, die
Hauptsache ist, dass sie schön und dünn sind. Allles Andere zählt nicht. Kein
Bisschen. Und jemand, der nicht in dieses ‚Erfolgreich, jung, dünn und schön‘-Schema
passt, ist einfach unsichtbar. Ich hasse es unsichtbar zu sein. Ich will es nicht
mehr sein und denncoh kann ich mich selbst nicht verraten, ich kann es nicht.
Ja, ich bin dich und blöderweise auch noch intelligent. Klingt jetzt vielleicht
hochnäsig, aber es ist die Wahrheit. Und genau diese drei Dinge bringen mich
immer wieder in Schwierigkeiten. Ich sage die Wahrheit, ob sie den Leuten
gefällt oder nicht. Und manchmal kann ich meine Klappe nicht halten, stimmt
auch. Ich bin an der Welt und ihren Vorgängen interessiert, an dem was sich um
mich tut, was politisch passiert. Ich bin bereit für jene zu sprechen, die es
selbst nicht können und gegen jede Ungerechtigkeit. Und dennoch schaffe ich es
nicht für mich selbst einzustehen. Mir selbst Platz einzuräumen in dieser,
meiner Welt. Ich bin, wer ich bin. Und vielleicht bin ich nicht so unsichtbar,
wie ich es manchmal fühle. Vielleicht habe ich auch schon etwas verändert,
vielleicht bin ich auch genau an der richtigen Position, um Veränderungen
weiterzugeben, sie anzustupsen.
Und dennoch fühle ich mich so… unzulänglich – in so Vielem.
Eine zentrale Frage ist z.B.: warum schaffe ich es nicht, dass ich einen Freund
finden und halten kann? Warum nehmen die Männer vor mir immer Reißaus? Wieso kann
mich nicht einfach mal einer einfach nur liebhaben? Einfach so, wie ich bin? Mit
allen meinen Verrücktheiten und (liebenswerten) Macken? Warum sitze ich Samstag
Abends alleine zuhause und heule, während ich diese Zeilen verfasse, weil ich
eigentlich nicht mehr so sein will? Ich will so nicht mehr weiterleben. Und ich
haben panische Angst davor, was passiert, wenn er herausfindet, dass dich ihn
mehr mag, als man einen Freund mögen sollte. Dann ist auch diese Freundschaft
dahin… Und ja, es ist auch wenig hilfreich, dass meine beste Freundin mich
ständig damit aufzieht, dass ich voll verknallt in ihn bin. Und sie glaubt
auch, dass er mich auch leiden mag, weil wir allein bei unserem ersten Gespräch
so gut unterhalten haben und ich ihn wirklich sympathisch fand? Weil er mich
nicht danach beurteilt hat, dass ich dick bin? Oh Gott, warum ist Leben so
schwierig. Warum tut es so weh? Und warum bin ich zu feige, um das alles auf
die eine oder andere Weise zu beenden?
Einfache Antwort: er hat mein Leben verändert. Bevor ich ihn
kennengelernt habe, wäre ich spätestens in drei Jahren im Kloster verschwunden
und jetzt plötzlich sehe ich wieder etwas im weltlichen Leben, das da vorher nicht
war; gleichzeitig scheint es aber völlig unerreichbar. Völlig. Und dennoch will
man es unbedingt haben, weil man spürt,
dass es da etwas gibt, dass noch viel intensiver ist, als alles, was zuvor war.
Oder es sind einfach nur die verdammten Hormone, die zum Fortbestand der
Menschheit einen Beitrag fordern?
Egal, wenn ihr es rausfindet, lasst mich an eurem Wissen teilhaben.
Inzwischen werde ich meinen Frust in Rotwein ertränken gehen. Oder auch nicht. Alkohol ist ja auch keine Lösung, zumindest keine langfristige, dauerhafte... Und wieder nüchtern kriegt man dann eine volle Breitseite Realität. Nein danke.
Andere Ideen? Irgendwer?
Andere Ideen? Irgendwer?
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