Lieber ...!
Diesen Brief gibt es in meinem Kopf in ungefähr einer
Million Varianten. Doch keine war wirklich die Richtige. Ich versuche mich auf
das Wesentliche zu konzentrieren, bin mir aber sicher, dass ich abschweifen
werde.
Das Wesentliche ist nicht so leicht und klar geschrieben,
genau so wenig wie gesagt, sonst hätte ich Dir wohl vieles mehr gesagt, als ich getan habe –
einerseits um Dich und mich zu schonen, andererseits um deine Beziehung nicht zu gefährden, weil ich
genau weiß, wie viel Dir daran liegt und
schon bin ich redundant und winde mich ums Thema herum.
Du weißt, dass ich nach gewissen Prinzipien lebe, die ich
auch ziemlich strikt befolge – eine davon lautet: gejagt wird im eigenen Revier
und Beute wird nicht abspenstig gemacht oder auch der Freund Deiner
Freundin/Deines Freundes ist tabu. Fremdgehen ist für mich etwas, das einen riesigen
Vertrauensbruch darstellt , der nicht wieder zu kitten ist. Ich würde auch nie
heiraten, weil ich schwanger bin, oder ein Kind von dem Typen habe. Sollte ich
jemals heiraten, gebe ich auf keinen Fall meinen Namen her.
Und es gibt gewisse Dinge, die ich nicht für eine Beziehung opfern würde: meine Freiheit – im Sinne von Entscheidungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Bewegungsfreiheit und noch so einige- meine Familie und einige meiner Freunde (wozu Du Dich auch zählen kannst). Für gewisse Menschen würde ich durchs Feuer gehen, sollte es nötig sein – die sind handverlesen , aber auch hier darfst Du Dich dazuzählen.
Und es gibt gewisse Dinge, die ich nicht für eine Beziehung opfern würde: meine Freiheit – im Sinne von Entscheidungsfreiheit, Meinungsfreiheit, Bewegungsfreiheit und noch so einige- meine Familie und einige meiner Freunde (wozu Du Dich auch zählen kannst). Für gewisse Menschen würde ich durchs Feuer gehen, sollte es nötig sein – die sind handverlesen , aber auch hier darfst Du Dich dazuzählen.
Ich weiß, man sagt über mich, dass ich zu viel frage, zu
viel herumstochere, zu viel weiß, zu neugierig und zu wenig traditionell bin – ehrlich:
die sollen mir doch alle den Buckel runterrutschen – was mich stört, ist die
Feigheit, mir das nicht ins Gesicht sagen zu können oder noch lieber habe ich
es, dass hintenrum gegen mich intrigiert wird. Es gibt wenig, dass ich mehr
verabscheue.
Ich denke oft und über viele Dinge nach. Auch das
was-wäre-wenn-Spiel funktiniert ziemlich gut: z.B.: was wäre, wenn ich damals
das Musikgym gemacht hätte, anstatt dem BG; was wäre wenn ich nicht die Pädak,
sodern gleich das Geschichte/Theologie-Studium gemacht hätte, oder gar ein
Musikstudium; was wäre, wenn ich damals den Mut gehabt hätte, dem F.
gegenüberzutreten, anstatt mich in die Beziehung mit A. zu stürzen; was wäre
wenn ich nicht vor der ernster werdenen Beziehung mit P. weggelaufen wäre, oder
das Kind nicht verloren hätte oder ihm oder irgendjemand anderem vom Kind und dessen Verlust erzählt
hätte?
Wesentlich ist, was alle diese Ereignisse und Tatsachen für
einen Menschen aus mir gemacht haben – was mich glücklich gemacht hat und was
unglücklich, welche Menschen ich in meinem Leben haben möchte und welche eher
nicht. Was ich bereit bin zu opfern (für Glück, Familie, Glaube, Überzeugung,…)
und was nicht! All das macht mich aus. Womit ich wieder beim Wesentlichen wäre:
Bist Du glücklich? Und: Was würdest Du dafür opfern es zu sein bzw. was opferst
Du bereits für dein (vermeintliches) Glück? Was bedeutet Glück für Dich überhaupt?
Viele schwierige Fragen, ich weiß.
Und eine große Hoffnung: dass Du mich für lange Zeit als
Freundin betrachten kannst . Das wird
sich wohl eher nicht erfüllen, doch, die Hoffnung stirbt zuletzt.
XXX
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